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100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 36. Panopticon - Kentucky (2012)

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  Irgendwie waren Panopticon zusammen mit Wolves In The Throne die Band die weit außerhalb ihres Genres gehört und gefeiert wurden und das (bekanntheitstechnische) Aushängeschild der Cascadian Szene. Mit ihrem Album ''Kentucky'' und dem einbinden amerikanischer Folklore sowie der tragischen Geschichten der Kohlegräber nimmt man salopp gesagt gleich mal Wayfarer und Dauþuz vorweg. Der melodische Black Metal ist gleichermaßen traditionell wie zeitgenössisch und ist weitaus weniger in genrefremden Gefilden unterwegs wie andere Bands der Szene. Die Melodien sind für mein Glück kein Rumgedugdel sondern die atmosphärische Sorte und das überwiegend rasante Drumming sorgt für die Dringlichkeit und Grundaggressivität wie Hektik die mir oft in dem Bereich flöten geht. Aber es sind auch keine reinen Hochgeschwindigkeitsattacken, sondern die Stücke variieren geschickt im Tempo und bauen gezielt Ruhepausen ein um den schicksalhaften Alltag für den Hörer erlebbar zu machen. Dieser wi...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 37. Urfaust - Der Freiwillige Bettler (2010)

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  Letztes Jahr dürfte für mich persönlich die traurigste Nachricht im Bezug auf Musik der Split dieses niederländischen Duos gewesen sein, vor allem da es mir bisher nicht vergönnt gewesen ist diese live zu sehen. Bis heute ist es ''Der Freiwillige Bettler'' welches mein Einstiegsalbum war mein liebstes Werk in dem Kosmos dieser Band die wie kaum eine andere Band die Wörter eigensinnig, eigenbrötlerisch und atmosphärisch verkörpert. Das dritte Werk ist nicht mehr so rumpelig wie die Anfänge aber noch nicht so ''professionell'' wie die ''Empty Space Meditations'' und folgendes. Hier wird Minimalismus groß geschrieben, ein Riff und ein Beat reicht auch um acht Minuten packend zu gestalten, wenn diese nur eindringlich genug zelebriert werden. Die simplen Drums sind nicht einfach nur monoton, nein ihr beharrlicher Rhythmus ist hypnotisch und gleicht einem langsamen Marsch durch düstere wie obskure Landschaften. Dazu die Gitarren die stets im ...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 38. Hetroertzen - Ain Soph Aur (2014)

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  Auch so eine Band die ich dank eines Reviews damals im Rock Hard kennen gelernt habe, allerdings handelte es sich da um den direkten Vorgänger zu der hier, der immer noch ein Paradebeispiel für den orthodoxen Stil ist. Die Band, die ursprünglich aus Chile kommt und dann nach Schweden übergesiedelt ist, hatte da schon zwei gutklassige Black Metal Alben, allerdings noch traditioneller ausgelegt und nicht ganz so zwingend. Erst mit der Übersiedlung kam die finstere Ernsthaftigkeit und sinsistre wie man es von schwedisch-orthodoxen Vertretern wie Watain oder Ofermod gewohnt ist und dies gipfelte in dem schon angesprochenen ''Exaltation Of Wisdom''. Mit der ''Ain Soph Aur'' hatte man dann großes im Sinn: klassische Metaleinflüsse, heroischer Gesang, Ambient-Zwischenstücke und abwechslungsreicheres Songwrittinng. Und im Gegensatz zu vielen anderen hat man sich damit nicht übernommen, sondern den kreativen Höhepunkt geschaffen, einem Album an das die Band bis...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 39. Furia - Nocel (2014)

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Das ich eine Vorliebe für die zeitgenössische Schwarzmetallszene aus Polen habe sollte wer mich länger verfolgt bekannt sein und Furia wird auch nicht die letzte Band aus dem nordöstlichen Nachbarland bleiben.  Obwohl sie irgendwo typisch ''polnisch'' klingen gehen sie deutlich eigenwilliger vor und unterscheiden sich deutlich von anderen Bands ihrer Heimat. Sie sind quasi das Chamäleon der Szene, denn auch wenn jedes Album dem Black Metal zugeordnet werden kann unterscheiden sie sich deutlich voneinander. Zu meiner Schande muss ich gestehen das nicht alles der Band kenne, das was ich kenne sorgt dafür das Furia meine drittliebste Band aus Polen sind. Am besten bin ich mit der hier stehenden Scheibe und dem überfallartigen wie explosiven Debüt vertraut, was auch gut und gerne hier hätte stehen können. Auf der ''Nocel'' verbinden sie das beste der polnischen Szene mit der Stimmung der BM Bands aus dem Nordwesten der Vereinigten Staaten, sprich Cascadian S...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 40. Fyrnask - Eldir Nótt (2017)

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  Zu Fyrnask fällt mir vor allem der Gig auf dem Wintermelodei 2022 ein, wo auf der Bühne ein dutzend großer Vanille-Duftkerzen standen, die mit ihrem penetranten Duft irgendwie konträr zur Musik wirkten. Gar nicht nach Vanille duftend dafür nach Wald und Erde ist das zweite Album der Band, welches für mich persönlich zum besten des deutschen Schwarzmetalls gehört. Schon die ''Bluostar'' deutete großes an, doch der Sturm der auf diesem Werk entfacht wird setzt da noch gut eins drauf. Allein das ritualistische Intro lässt einen vergessen in den eigenen vier Wänden zu sein und befördert einen in die tiefste Natur, ohne Menschen dafür mit einem Wolkenmeer welche als Vorboten eines Unwetters daherkommen. Und dieses Unwetter wird im ersten Song 'Vigil' eingelöst, der atmosphärische Black Metal ist gleichermaßen stürmisch wie erdig. Aber inmitten des Getose gibt es Riffs und predigenden Gesang die wie große Felsen inmitten den Naturgewalten trotzen. Aber der Sturm ble...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 41. Malokarpatan - Norkarpatenland (2017)

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  Weiter geht's und zwar nach Osteuropa. Schon Bands wie Master's Hmmer oder Root standen für eine eigenwillige und kauzige Interpretation des Genres und auch in der heutigen Zeit lassen sich Obskuritäten zu Hauf finden, wie beispielweise eben Malokaparten. Schon das rumpelige Debüt war die Schwarzmetall Version von Schwarzgebrannten und verband auf urige Weise alte Darktrhrone mit okkultem Metal der Marke Mercyful Fate sowie Iron Maiden und slowakischer Folklore, die sich vor allem in den Texten in der Landesprache und die Verarbeitung örtlicher Gruselgeschichten salopp gesagt niederschlägt. Und auch auf dem Zwetling gibt es diese besondere Mischung zu bestaunen, nur halt gereifter, mit weniger Rumpelfaktor als zuvor ohne das er komplett abhanden gekommen ist. Auch hier ist die Musik mehr in den 80ern als in den 90ern beheimatet und holt sich vor allen aus den morbiden und schrägen Bereichen des Metals seine Einflüsse. man könnte auch sagen ein schwarzes Heavy Metal-Werk mit v...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 42. Zemial - Nykta (2013)

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  Wie des Öfteren schon erwähnt gehört der psychedelische Rock zu meinen Lieblingsgenres und ich bin nahezu jedes mal begeistert diese Elemente in einem schwarzmetallischen Korsett zu begegnen. Deswegen hat mich dass zweite Full Length dieser Griechen enorm begeistert.  Black Metal ist eigentlich viel zu klein um diese Wundertüte adäquat zu beschreiben, hier sind gleichermaßen Heavy Metal, Prog-/ Psychedlic Rock als auch erste Welle Black Metal vertreten, alles eher exotisch als düster, was ja diesen besonderen Flair dieser Bands auszeichnet.. So ist der Opener 'Ancient Arcane Scrolls' ein wundervoll episches Stück Heavy Metal zum Fäusterecken auf dem sich Pink Floydsche Solis und Keyboardklänge austoben dürfen, In den extremeren Momenten lugen Bathory oder Hellhammer in besser gespielt und weniger radikal ums Eck wie Beispielsweise im zweiten Track Eclipse und auch hier nimmt der Song eine überraschende Wendung in andere Dimensionen. Und das zeichnet dieses Werk aus und macht...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 43. Knokkelklang - Jeg Begraver (2018)

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  Als Liebhaber der Nidrosian Szene ist mir dieses Projekt selbstredend bestens vertraut und gehört mit seinem Debütalbum in meine Liste. Leider kam seit dem nichts mehr, was auch nicht verwundert, da der größte Teil der Szene es nie weiter als ein Album bringt, bevor dann eine neue Band bzw. ein neues Projekt ins Leben gerufen wird. So auch hier und zumindest kam mit der selbstbetitelten von Syning mit dem Macher von Knokkleklang ein ebenfalls starkes Werk, dies sei am Rande erwähnt. Die Einflüsse von der ''Filosofem'' und der ''Hvis Lyset Tar Oss'' sind bei dem Album nicht mehr ganz so ausgeprägt wie bei den Demos, besonders die ''Kalk & Aske'' sei in der Hinsicht erwähnt, die Atmosphäre geht dennoch in eine sehr ähnliche Richtung. Drei Songs, davon ein Ambientstück, ziehen einen in ein kaltes und lebensfeindliches Nichts und leben vor allem von einer niederschmetternden und hoffnungslosen Stimmung wie Todessehnsucht. Allein der mon...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 44. A Forest Of Stars - Opportunistic Thieves Of Spring (2010)

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  Dieses Album erinnert mich an eine Zeit als ich als Teenager übers erste Handy über die eingebauten Lautsprecher mit meinem Prepaid Guthaben Musik über YouTube entdeckt habe und ich kann heute den Kopf schütteln wie maximal bescheuert das war. Auf jeden Fall hatten mich A Forest Of Stars mit diesem Album direkt in ihrem Bann und ich kann mich noch an einen Prophecy Sampler erinnern, der einer Ausgabe vom Legacy beilag, wo diese mir zusammen mit Alcest seinerzeit am besten im Gedächtnis geblieben sind. Die Musik des Kollektivs klingt urenglisch und einer Zeit wo Jack The Ripper in irgendeiner Hintergasse von London sein Unwesen trieb. Auf der einen Seite Black Metal, auf der anderen ganz viel alter Gothic, Neoklassik wie Ambient, Atmosphärischer Black Metal geht eine Symbiose mit Dead Can Dance ein wäre die Kurzfassung. Aber nie lieblich oder so, da sorgen die stürmischen Passagen stets für eine abweisende Atmosphäre, die immer wieder von Mystik und auch einem düsteren Hauch Roman...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 45. Archgoat - The Apocalyptic Triumphator (2015)

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  Wieder das Jahr 2015, hatte ich schon mal erwähnt wie unfassbar stark das für die schwarze Seite des Metals war? Ich bin was meine musikalischen Vorlieben angeht schon etwas schizophren: auf der einen Seite kann es mir nicht anstrengend, fordernd und kopfzerfickend genug sein und auf der Anderen kriegt man mich immer mit primitiven Getrümmer und Ziegenexkrementen. Archgoat waren mir sicher vorher ein Begriff, an das Review zur ''Heavenly Vulva'' EP im Rock Hard erinnern, aber richtig eingeschlagen haben sie erst mit dem Werk bei mir. Sie bietet alles was die beiden vorherigen Alben bieten, schafft es dabei die Stärken in konzentrierter Form zu bündeln. So ist das Geprügel, wo erste Welle Black Metal auf ultraprimitiven Death Metal trifft, noch barbarischer während die morbiden Stellen mit Synthies und alten griechischen Vibes noch epischer sind. Und das zusammen ergibt songmäßig das beste was die Finnen je fabriziert haben und man könnte von dem Hit-Album im Bereich B...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 46. Watain - Casus Luciferi (2003)

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  Als ich gerade angefangen hatte das Genre für mich zu entdecken, kam gerade das 500 beste Rock- und Metalsongs-Special im Rock Hard wo auch diese mir damals komplett unbekannte Band mit ihrer Überkomposition 'Waters Of Ain' vertreten waren. Als provozierender Jugendlicher in einer christlichen Einrichtung wollte ich natürlich wissen was es damit auf sich hat, es sollten aber noch ein, zwei Jahre vergehen, bis ich mir die ''Lawless Darkness'' habe schenken lassen. Und auch wenn 'Waters Of Ain' zusammen mit 'Malefeitor' für mich DIE Songs der Band sind, so ist mir aus heutiger Sicht die ''Casus Luciferi'' als Album im Gesamten wichtiger. Nach dem verhältnismäßig rumpelden Debüt war diese das nun nicht mehr und war ein schwarzer Diamant der mit seiner Kompromisslosigkeit in einer Zeit reinkrachte wo Black Metal in der Breite gar nicht mal so gut aufgestellt war und inhaltlich einen riesigen Impact hatte. Im Gegensatz zu seinen beid...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 47. Skagos - Anarchic (2013)

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  Auch wenn Skagos aus der Cascadian-Bubble stammen, so haben sie es nicht zu der Bekanntheit anderer Acts gebracht, dabei red ich noch nicht mal von der von Bands wie Wolves In The Throne Room, Agalloch oder Panopticon, nein selbst Ash Borer dürften sich einer größeren erfreuen. Ich selber bin auf die Band und dieses Album auch nur über das tolle Cascadian- Special im Deaf Forever aufmerksam geworden und vermisse ein wenig in der Under A Funeral Moon-Rubrik das Vorstellen einzelner Black Metal-Szenen. Das Volkmar Weber das Album mit Darkthrone trifft auf Ulver oder so ähnlich umschrieb machte mich nuegierig und in der Tat, das trifft es, zumindest in weiten Teilen. Von Ulver hat man die Atmosphäre, die ruhigen Passagen sowie die Spiritualität während man von Dakthrone vor Allem das positiv holprige übernommen hat. Aber dazu kommt noch das über den Tellerrandblicken wie es in der Szenen und zum Beispiel Wolves In The Throne Room üblich ist, kleine Shoegaze-Nuancen lassen sich in de...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 48. Ahamkara - The Embers Of The Stars (2014)

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  Neben dem ganzen kaputten wie anstrengenden Kram hab ich eine große Schwäche für die atmosphärische Seite des Genres, welche durch Manuel Trummer im Deaf Forever immer wieder bestens bedient wurde. So auch dieses Album welches, welches ich ohne sein euphorisches Review seinerzeit nicht kennen gelernt hätte. Es stand was davon darin, dass dieses Album das beste aus drei Jahrzehnten des Genres verbindet, eine Aussage der ich durchaus zustimme. Man nehme den Schwarzmetall von Bands wie Emperor oder Enslaved und gibt dazu ein paar zeitgenössische Elemente und man hat eine tolle Scheibe. Vier lange Stücke, die sowohl von ihrer Stimmung, die nie zu lieblich ausfällt, als auch dem durchdachtem Songwriting leben. Genauso ist es die perfekte Balance aus stürmischen Passagen, verträumten Ruhepausen und Melancholie die das Album spannend. Dazu Melodien zum reinlegen und auch die symphonischen Elemente gefallen, weil sie das Naive der Anfangszeit verströmen und keinen Bombast fabrizieren....

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 49. Ascension - Under Ether (2018)

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  Bei Ascension hätte man theoretisch jedes Album nennen können, denn die nehmen sich qualitativ nichts und gehören zum Besten was der orthodoxe Sektor zu bieten hat. Aber es war eben die ''Under Ether'' die mich ziemlich krass erwischt hat. Zu der Zeit war es ja gerade im Trend seinen extremen Metal weit über den Tellerrand in die klassischeren Rock- und Metal-Bereiche blicken zu lassen, zuvor kam die ''Trance Of Death'' von Venenum und im selben Jahr hauten Chapel Of Disease ihre Interpretation dessen raus. Die Entwicklung Ascensions ist in musikalischer Hinsicht der von Watain und ihrer von der ''Casuss Luciferi'' zur ''Lawless Darkness'' gar nicht so unähnlich. Den BM nur als Startpunkt einer Reise sehen, die trotzdem tief im Genre verankert bleibt. So gibt es gitarrentechnisch sehr viele Bezüge auf die 70er wie 80er nur halt in einer musikalisch grausameren Version. Aber auch der Sound wurde dem Stil angepasst und ist...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 50. Pensees Nocturnes - Grand Guignol Orchestra (2019)

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  So, nun geht es zur zweiten Hälfte des Rankings und da beginn ich mit einem Album was ich ohne das Forum gar nicht kennen würde. Bis dato war mit diese Band nämlich gar kein Begriff aber durch den unermüdlichen Einsatz zweier User konnte man im schwarzmetallischen Sektor 2019 im Deaf Forever Forum nicht an dem Album vorbeikommen. Schon vorher hatte ich ein Faible für merkwürdiges wie schrottiges entwickelt und konnte mit Vielem aus der Magick-Metal-Ecke was anfangen. Und mit einer abgefahren Mischung aus avantgardistischen BM, Zirkusmusik, Jazz und Polka hat man mich einfach am Haken. Dabei ist das ganze so schräg wie drüber das ein Großteil sich genervt abwendet wird, Minderheitenmusik halt. Alleine der Gesang, der an einen Zirkusdirektor erinnert der nach einer Flasche Fusel vom Größenwahn übermannt wird, ist speziell und Geschmackssache. Aber wer sich wagt, der mag am besten mit ''Poil De Lune'' anfangen, das wohl zugänglichste Stück des Albums. Aber wenn man sich ...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 51. Kriegsmaschine - Enemy Of Man (2014)

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Wer mich länger kennt der weiß, das ich ein ziemlich großer des polnischen Nebel bin, ein sehr Großer sogar. So ist die Band nicht nur unter meinen Top 3 genreunabhängig vertreten, ich kenne nahezu jeden Ton auswendig. Das beinhaltet auch die ehemalige Hauptband der beiden Protagonisten, die mittlerweile die Nebenrolle eingenommen hat.  Die 'Enemy Of Man' ist nach der 'With Hearts Toward None' entstanden, was man der Musikalität und dem Riffing anhört. Man entferne von der ''With Hearts Toward None'' sämtliche Eingängigkeit und die Momente in den hohen Geschwindigkeitsregionen und das was übrig bleibt ergänzt um noch mehr Grimmigkeit und Abweisung. So hat man sechs Stücke die von ihrer zähneknirschenden Stimmung und muskulösen Midtempo leben aber auch von seinen kreativen Drumpatterns, Darkside ist nicht ohne Grund einer der spannendsten Schlagzeuger der Metal-Szene. Und da das gesamte Album nahezu vollständig im selben Tempo ist baut dies eine enorme Sp...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 52. Nachtmystium - Silencing Machine (2012)

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  Leider ist der Typ komplett abgedriftet, was insofern schade ist, dass Nachtmystium für mich zu den eigenwilligsten Bands der US-Black Metal Szene gehörten und mit ihrem psychedelischen Ansatz mich immer abgeholt haben. Dabei ist es gerade dieses Werk was im Vergleich zu anderen Werken diesen Faktor weniger auslebt mein persönlich Favorit, was dem emotionalen Gehalt geschuldet ist. Während die ersten beiden Songs noch ''gewöhnlich'' anfangen (der Titeltrack mit fiebrigen Gitarren) geht es spätestens mit Track 3 ''And I Control You'' ans Eingemachte und der Abgrund des Bandkopfes öffnet such für den unbedarften Zuhörer. Dabei sind es gerade die traurigen wie verzweifelten Songs wie ''The Lepers Of Destitution'', ''Borrowed Hope And Broken Dreams'' und ''These Rooms In Which We Weep'' die einen gebrochenen Drogensüchtigen am besten einfangen und gerne einen schwer schlucken lassen. Ein bekannter Deaf Foreve...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 53. Altar Of Plagues - White Tomb (2009)

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  Altar Of Plagues gehörten zwar durch ihre Heimat in Irland nicht zur Cascadian Szene, hatten aber musikalisch, atmosphärisch wie thematisch durchaus Überschneidungen.  Das Debüt, welches von den dreien das am wenigsten sperrige ist, ist urbaner, zeitgenössischer Black Metal, der Bilder von verfallenden Industrieanlagen, bröckelnden Beton und dergleichen erschafft. Kein Rasierapparat-Sound sondern Riffwände, die gerne in Post-Gefilden wildern, auf denen sich sehr leidenschaftliche Leads immer wieder austoben dürfen. So zum Beispiel im Opener, wo sie in ihrer Stimmung voller Vergänglichkeit, Tristesse und Hoffnungslosigkeit so sehr unter die Haut gehen das es beinahe weh tut. Auch wird hier und da Monotonie als stimmungsförderndes Element genutzt, immer genau soviel das der Bogen nicht überspannt wird und auch kann man manchen Passagen ein gewisses Stresslevel bescheinigen. Dem gegenüber stehen ruhige wie zerbrechliche Momente, die immer wieder andeuten das es auch eine Zeit n...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 54. Tchornobog - s/t (2017)

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  Fallen Empire hat in Sahen Labels im extremen Sektor eine große Lücke hinterlassen, was da alles raus kam, Wormlust und Skaphe fallen mir spontan ein oder das Album worum es jetzt geht. Die über eine Stunde gehende Scheibe des Einmannprojekt vereint Anspruch und Nachvollziehbarkeit so gut wie kaum jemand und setzt dabei auf die Zutaten dissonanten Black Metal, Doom und Spuren des Death Metals. Überlange, wuchtige Kompositionen die Deathspell Omega mit The Ruins Of Beverast paaren und dabei eine unheilvolle Symbiose eingehen. Wie zum Beispiel beim ersten, über zwanzig Minuten gehenden Song, wo schnelle dissonante Parts von langsamenden fast schon schleppenden Parts durchbrochen werden, die auch dank des Gesang an die Aachener Band denken lassen. Was immer mitschwingt ist eine gewisse Melancholie und Außerweltlichkeit in der Atmosphäre, passend zum Artwork, der Soundtrack um Naturereignisse musikalisch untermalen. Und es sind diese sanftmütigen Momente inmitten des Sturms, die das ...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 55. Ash Borer - Cold Of Ages (2012)

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  Als ich dieses Werk entdeckt hatte, war mir gar nicht bewusst das es die sogenannte Cascadian-Szene gab auch wenn mir Wolves In The Throne Room und (wahrscheinlich) Agalloch zu dem Zeitpunkt bekannt waren.  Jedoch unterscheidet man sich deutlich von anderen Bands die man unter dem Terminus vereint hatte. An sich sind nur der atmosphärische Aspekt sowie die langen Songstrukturen identisch zum Rest, ansonsten sind Ash Borer deutlich harscher, aggressiver wie finsterer unterwegs gewesen und gingen deutlich sparsamer mit ruhigen Moment um als Artgenossen. Die vier überlangen Kompositionen (drei davon knacken die Viertelstunde) sind alle nach dem selben Prinzip aufgebaut: das jedes Riff irgendwann schon hypnotisch wird, man muss es nur oft genug wiederholen. Und so entsteht ein repetitiver Strom der einen in eine kalte und verlassene Welt mit sich zieht und ganz viel Tristesse verströmt. Es ist faszinierend wie die Band den schmalen Grad zwischen Hypnose zur (langweiliger) Monoto...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 56. Volahn - Aq'ab'al (2014)

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  Keine Ahnung mehr wieso ich als Kind mich für die indigenen Völker und Hochkulturen Lateinamerika interessierte, ich weiß nur das ich zum Thema recht viele Bücher hatte. Und deswegen finde ich Bands die sich thematisch dem widmen besonders spannend. Passend dazu beschäftigen bzw. beschäftigten sich Volahn mit den Mayas, was lange vor dem sogenannten Native Black Metal passierte. Musikalisch knüpft das an die Anfänge des Avantgarde BM und Kram wie Ved Buens Ende an, kombiniert mit der technischen Vertracktheit von Deathspell Omega. Immer wieder findet man klassischere Metal-Einflüsse in der Gitarrenarbeit, allerdings versteckt im sonstigen Wahnsinn und nicht sofort ersichtlich. Das ist im übrigen das was die Platte so grandios macht, die Hektik und das energische Element, was das Ganze zu einer ziemlich räudigen wie energiegeladenen Sache macht. die den Puls gerne auf Betriebstemperatur bringt. Dazu spirituelle, folkige Elemente, die die Ernsthaftigkeit von early Ulver und deren ...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 57. Sinmara - Aphotic Womb (2014)

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  Als im Deaf Forever das Special zur isländischen Szene drinnen war kannte ich gerade mal die ''Flesh Cathedral'' von Svartidaudi und Soltafir, aber die zählen nicht. Dafür konnte ich über dieses dann Sinmara und Wormlust kennen lernen und so wurde dieser Stil zu einen meiner liebsten innerhalb des Genres. Wie sich das für eine Band aus Island gehört sind die Leute allesamt aus zig Bands bekannt, was dazu führte dass das Material spielerisch wie songschreiberisch auf höchstem Niveau statt findet. Musikalisch war das ein finsterer wie orthodoxer Broken, voller Dissonanzen, sinistrem Riffing und einem psychotisch wabernden Bass. Man findet durchaus Parallelen zu Bands wie Aosoth, Merrimack, Ofermod sowie Deathspell Omega. Aber irgendwas haben diese bands aus diesem Dunstkreis an sich, was sie eigenwillig macht und von anderen Vertretern ernsthafter Schwärze abhebt, ich kann dieses Element nicht näher definieren und ist vielleicht auch nur Fanbrille, aber ich bilde mir zu...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 58. Murg - Varg & Björn (2015)

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  Hatte ich eigentlich schon mal erwähnt das 2015 ein verdammt starkes Black Metal Jahr war? Nun das zweite Album aus diesem Jahr, ein Duo aus Schweden, welches genau eine Album-Trilogie eingehasst hat. Und dabei ist das Debüt ein eiskalter Sturm der von hymnischen Akzenten umgeben ist. Seinerzeit durch das enorm euphorische Review von Manuel Trummer und der Beschreibung klassischer Skandinavischer Black Metal mit Einflüssen der zeitgenössischen Szene Osteuropas schon sehr neugierig geworden und bin direkt Fan geworden. Ein kalter schneidender Sound passen zu den vertonten Schneestürmen, die die Herkunft der Band direkt klar machen. Die Riffgeschwader die an der Grenze zu Melodien agieren und ganz viel lebensfeindlichen Stimmung verbreiten, passend zum Konzept, das die Natur den Menschen auslöscht. So sind die schnellen Momente gleichermaßen aggressiv, grimmig wie majestätisch. Dazu erhabene Momente im Midtempo die in 'Massvandring & Blodbad' early-Ulver-Vines haben oder ei...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 59. Cosmic Church - Täyttymys (2018)

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Zugegebener Maße bin ich kein Freund des zeitgenössischen Finnland-Stils, da kann ich die Sachen die mir übermäßig taugen an einer Hand abzählen. Welche Band beziehungsweise Einmannprojekt da allerdings dazu zählt ist Cosmic Church, die aber auch wenig finnisch klingen. Stattdessen lädt der melodische wie atmosphärische Stil zum reinlegen und wohlfühlen ein, ohne dabei richtiger Wohlfühl-Black-Metal zu sein. Mir persönlich ist es ja wichtig das Melodien nicht ''nur'' eingängig sind, sondern auch emotional abreißen und das tun sie hier, denn sie erschaffen diese tolle, erhabene und gleichermaßen melancholische. Das geht stimmungstechnisch in die baumkuschel Richtung der Cascadian-Szene ohne dabei die Metal-fremden-Einflüsse zu übernehmen. Auch die Keyboards nerven nicht sondern bringen hier und da einen Hauch Naivität mit rein ohne dabei Gefahr zu laufen das Album zu verwässern. Abgerundet wird das durch einen weichen, anschmiegsamen Sound, der zwar einerseits wie eine D...

100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 60. Solar Temple - Fertile Descent (2018)

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  Als ich seinerzeit das Review im Deaf Forver vom guten Felix Patzig gelesen hatte, war ich direkt angefixxt reinzuhören und wurde mit einem wirklich besonderen Album belohnt, welches innerhalb der schon speziellen niederländischen Szene nochmals hervorsticht.  Dieses Duo aus dem Umfeld von bereits besprochenen Fluisteraars, Iskandr und Turia geht musikalisch und stimmungstechnisch in eine ähnliche Richtung, treibt es aber in zwei überlangen Kompositionen komplett auf die Spitze. Passend zum Namen hat die Musik was von einer lichtdurchfluteten Kathedrale und schafft eine intensive ergreifende Atmosphäre, die schnellen Passagen sind hypnotisch-monoton (dies wird durch den gleichermaßen emotionslosen wie beschwörenden Gesang verstärkt) aus und leben von einem gewissen psychedelischen Einschlag während man wenn das Tempo gedrosselt andächtig wie melancholisch unterwegs ist und sakrale Elemente einbindet. Dabei ist das erste Stück eher introvertiert während sich im zweiten eine s...