100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 54. Tchornobog - s/t (2017)
Fallen Empire hat in Sahen Labels im extremen Sektor eine große Lücke hinterlassen, was da alles raus kam, Wormlust und Skaphe fallen mir spontan ein oder das Album worum es jetzt geht. Die über eine Stunde gehende Scheibe des Einmannprojekt vereint Anspruch und Nachvollziehbarkeit so gut wie kaum jemand und setzt dabei auf die Zutaten dissonanten Black Metal, Doom und Spuren des Death Metals. Überlange, wuchtige Kompositionen die Deathspell Omega mit The Ruins Of Beverast paaren und dabei eine unheilvolle Symbiose eingehen.Wie zum Beispiel beim ersten, über zwanzig Minuten gehenden Song, wo schnelle dissonante Parts von langsamenden fast schon schleppenden Parts durchbrochen werden, die auch dank des Gesang an die Aachener Band denken lassen. Was immer mitschwingt ist eine gewisse Melancholie und Außerweltlichkeit in der Atmosphäre, passend zum Artwork, der Soundtrack um Naturereignisse musikalisch untermalen. Und es sind diese sanftmütigen Momente inmitten des Sturms, die das ganze so faszinierend und eigen machen, so auch diese traurige Melodie im zweiten Track. Episch kann das Projekt aber auch, wenn zum Beispiel synthetische Trompeten zum Einsatz kommen und einen leichten morbiden Touch mit einbringen. Richtig emotional geht es im dritten Track zur Sache, der sich ganz langsam aufbaut und eher ruhig und gemächlich anfängt, nach bedrohlichem Intro wird es einen kleinen Moment gar hoffnungsvoll und es machen sich Lichtstrahlen inmitten der Schwärze breit, inklusive wehleidigen Saxophon, Gänsehautmoment.
Ganz große Kunst für Freunde genannter Artisten, aber auch der isländischen Szene was abgewinnen kann, insbesondere der 'Flesh Cathedral' wird hier auch fündig werden.
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