100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 59. Cosmic Church - Täyttymys (2018)
Zugegebener Maße bin ich kein Freund des zeitgenössischen Finnland-Stils, da kann ich die Sachen die mir übermäßig taugen an einer Hand abzählen. Welche Band beziehungsweise Einmannprojekt da allerdings dazu zählt ist Cosmic Church, die aber auch wenig finnisch klingen. Stattdessen lädt der melodische wie atmosphärische Stil zum reinlegen und wohlfühlen ein, ohne dabei richtiger Wohlfühl-Black-Metal zu sein.
Mir persönlich ist es ja wichtig das Melodien nicht ''nur'' eingängig sind, sondern auch emotional abreißen und das tun sie hier, denn sie erschaffen diese tolle, erhabene und gleichermaßen melancholische. Das geht stimmungstechnisch in die baumkuschel Richtung der Cascadian-Szene ohne dabei die Metal-fremden-Einflüsse zu übernehmen. Auch die Keyboards nerven nicht sondern bringen hier und da einen Hauch Naivität mit rein ohne dabei Gefahr zu laufen das Album zu verwässern.
Abgerundet wird das durch einen weichen, anschmiegsamen Sound, der zwar einerseits wie eine Decke den Zuhörer zudeckt, gleichzeitig immer noch entfernt ist von einem sauberen und sterilen Klangbild. Und das wäre natürlich alles nichts ohne packendem Songwriting, das hier selbstredend gibt, denn im Gegensatz zu anderen Vertretern sind die Stücke dynamisch gestaltet und es gibt verschiede Riffs, Melodien und Motive, keins davon wird groß ausgewalzt (wogegen ich ja an sich auch nichts habe). So ist der Titeltrack alleine eine wundervolle Komposition mit fürs Genre vielen Wendungen und ist angenehm verspielt ohne den Wohlfühlaspekt beim Hören zu gefährden. Leider war das Album der Zapfenstreich des Projekts und mir ist leider nichts darüber bekannt, das der Macher danach noch Musik gemacht hat, dafür sind die drei geschaffenen Album wirklich großartig.
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