Best Of 2025: 30. Toru - Velours Devorant
Bei meiner zweiten Platzierung tue ich mich schwer was adäquates zu schreiben, nicht weil es an der Qualität hapert, sondern weil mir schlicht die richtigen Worte für dieses stressige Etwas fehlen. Kennen gelernt durch die Daily Empfehlungen auf Bandcamp ist dieses groteske Noise-Rock-Werk vor allem eine gelungene Vertonung des aktuellen Weltgeschehen: laut, schrill, konfus, wahnsinnig und hart vor den Kopf stoßend. Dabei klingt alles nach maximal improvisiert, spontan die Instrumente eingestöpselt und dabei alle (un-)möglichen Töne erzeugt. Das Album zielt die ganze Spieldauer direkt auf die Synapsen und ist in seiner grotesken Überdrehtheit ein durchrüttelndes Erlebnis für den Kopf. Es klingt so als würden Musizierende aus dem Free Jazz mit Rockinstrumenten versuchen den Soundtrack einer Baustelle nachzuahmen. Und trotz dessen oder vielleicht deshalb ist es so faszinierend für mich, denn bei allem chaotischen Wahn und Krach merke ich das trotz des improvisieren diejenigen die dahinter stehen genau wissen was sie tun, das alles bewusst gewählt ist um die komplett kaputte Atmosphäre einzufangen. Aber nicht jedes Element will den Puls nach oben treiben, manchmal verirren sich monoton-hypnotische Grooves die was von Psychedelic Rock haben ins Getose, ab und an gibt es kleine Spuren von Alternative Rock, hin und wieder gibt es in den Geräuschlandschaften auch was wie ein Riff zu entdecken und im letzten Stück kommen auch die atmosphärischen Elemente des Jazz zu tragen. Aber mehr kann ich auch gar nicht dazu sagen: es ist laut, schroff, überfordernd, überdreht, schafft ein dystposches Großstadtgefühl zur Rush Hour und will gar nicht gemocht werden, ist für mich jedoch durch seine Kompromisslosigkeit ein spannendes Album, eins wo es besser ist den Kopf auszuschalten und sich durchschütteln zu lassen, diesen musikalischen Abfuck einfach über sich ergehen zu lassen, mich zumindest erdet sowas.
Da es das ganze leider nicht bei YouTube gibt muss dieses mal am Ende der Link zu Bancamp reichen:
https://torunoise.bandcamp.com/album/velours-d-vorant


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