100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 100. Eïs – Wetterkreuz (2012)
Vor geraumer Zeit hab ich in einem Forum angefangen meine liebsten Black Metal Alben vorzustellen. Da das allerdings auf Grund eher unschöner Sachen geendet ist, hatte ich nicht mehr den größten Drang das fortzuführen. Jetzt aber würde ich gerne das zu Ende bringen und da fiel mir ein, dass ich mal einen Blog starten wollte, aber nicht mehr als die Anmeldung zustande bekommen habe. So werde ich das beides kombinieren, die schon geschriebenen Texte hier rüber holen, den Rest vervollständigen und mal sehen was hier noch seinen Weg rein finden wird.
Den Anfang machte dieses Werk, welches zu meinen ersten gekauften Tonträgern dieses Genre gehörte. Seinerzeit, als frühjugendlicher, hab ich noch so viel wie möglich mitgehen lassen, was BM und für wenig Geld im CD-Regal zu erwerben war. So auch dieses Album was ich zusammen mit dem Debüt von Dordeduh (wird auch Thema sein) und einer Borknagar-Best-Of erstand. Und so dreht sich dieses Kleinod nach wie vor regemäßig in meinem Player.
''Wetterkreuz'' ist einer dieser Alben was einerseits von von den 90ern beeinflusst ist, aber dabei nicht versucht bewusst danach zu zu klingen. Die Band hat es hier geschafft Elemente des klassischen Symphonic BM und Einflüsse von Bands wie Emperor ins aktuelle Jahrtausend zu überführen, ohne dabei modern oder dergleichen zu klingen. Die fünf überlangen Kompositionen erzählen dabei eine zusammenhängende Geschichte die sich zwischen Berggipfeln, Steinsoldaten, Tälern und den Schicksalen derer die sich dort rumtreiben. So wird mit dem Intro von ''Mann aus Stein'' der Protagonist eingeführt und wir lernen seine Geschichte und sein in seinem Königreich aus Granit kennen, und es ist dieser Protagonist der sich im letzten Stück der Erde entsagt und den Weiten des Kosmos entschwindet. Musikalisch wird diese Geschichte der detailreich und atmosphärisch umgesetzt, kalte Stürme jagen hier genauso durch die Lautsprecher wie Melodien voller Andacht und Epik, gerade ''Auf kargen Klippen'' hat es mir mir mit seinen Gänsehaut-Melodien angetan und dürfte das zugänglichste Stück des Werkes sein. Dagegen bietet der Titeltrack das maximum an Grimmigkeit zu dem die Band bereit ist und in 'Am Abgrund' überraschen elektronische Drums, die ein paar leichte Elektronische Vibes geben und trotzdem mit dem Rest harmonisieren. Neben den Melodien, den Riffs und der Atmosphäre ist es vor allem das für Genre-Verhältnisse verspielte Songwritting was dieses Album so gut macht und die Stücke leben von ihren dynamischen Wechseln , was es wiederum auch für Leute interessant macht für die das Genre sonst zu monoton ist, denen kommt der klare, ''professionelle'' Sound zugute, der trotzdem die Kälte angemessen transportiert. Dazu kommt das die deutschen Texte die man auch noch versteht, in keiner Weise zum Fremdscham anregen und es schaffen diese Geschichte in Szene zu setzten, ohne dabei verkopft zu sein oder schwülstig zu klingen.
Ich hätte die auch sehr empfehlenswerte 'Bannstein'' nehmen können, aber erstens Erstkontakt und so und zweitens gefällt mir der rasenderer Ansatz der Wetterkreuz einen Ticken besser als der monumentalere des Nachfolgers. Leider sollte seit dem kein Album mehr kommen, denn obwohl die Band noch live spielt (zuletzt gesehen 2022 als Healinder auf dem Wintermelodei) gab es seit dem nur noch noch kurze Lebenszeichen, was sehr schade ist, denn Eis sind mit das beste was ''erzählerischen BM'' angeht. Hätte ich das heutzutage kennen gelernt wäre es mir wahrscheinlich zu gefällig, aber so ist es für meinen musikalischen Werdegang ein wichtiges Album geworden und das ist das was am Ende zählt.
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