100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 2. Deathspell Omega - Fas-Ite, Maledicti, In Ignem Aeternum (2007)
Noch so ein Album bei dem ich mich schwer tue was zu zu schreiben, aber dieses mal aus dem einfachen Grund diesen Wahnsinn und monumentale in adequate Worte zu fassen und bergreifbar zu machen. Als ich seinerzeit ein Review dazu gelesen habe, war mir klar das ich das brauche um in der christlichen Einrichtung wo ich aufgewachsen bin maximal anzuecken. Als ich es dann als mitten in der Jugend dann physisch hatte, war es das heftigste was ich bis dato zu hören bekommen hatte, ein Album welches mich überfuhr und wo ich bei manchen Breaks erschrocken zusammen zuckte so rabiat waren die Wechsel von leise zu laut. Jedoch war ich zunächst vor allem von der Brachialität begeistert und habe nicht im Ansatz die Musik als solche greifen können, ich hab mich einfach von dem Werk plätten lassen, was es auch zuversichtlich heute noch tut, nur im Gegensatz hab ich heute den Rest verstanden, bilde ich mir zumindest ein.
Am Anfang hatte diese anonymen Franzosen noch gewöhnlichen Black Metal fabriziert, schon ganz gut aber halt nichts besonderes und die Band würde heute kaum niemand kennen wenn dem so geblieben wäre. Spannend wurde mit dem 2004 erschienen ''Si Monvmentvm Reqvires, Circvmspice'' welches das erste sein sollte in dem man in den avantgarde Bereich gegangen ist und direkt sich als die Speerspitze entpuppte. Gleichzeitig war es der Anfang einer Trilogie, die den absoluten Zenit der Band darstellen sollte, die Nachfolger sind alle nur noch ein netter Bonus (wobei ich anmerken mag das die ''The Synarchy Of Molten Bones'' echt stark ist) und war noch ein phasenweise ein Übergangsalbum aus den alten Tagen der band und den modernen, dissonanten Tagen. Und eben diese Dissonanz, dieser Wahnsinn und die kompositorische Größe wurde eben in diesem Album, dem zweiten Teil der drei Alben, aufs maximum getrieben. Hier passiert in einem Song so viel wie bei anderen Bands auf ganzen Platten, das was hier an Riffs und Dissonanzen abgefeuert wird reicht um mehr als einen Knoten in die Gehirnwindungen zu knallen, das nachvollziehbarste dürften die unmenschlichen Schlagzeugteppiche sein, die alles platt prügeln. Aber gerade die leisen Momente mit jazzigem Touch sind das Besondere, bauen sie doch Spannung bis ins unerträgliche auf und lassen das restliche Gewitter umso gewalttätiger erscheinen. So zum Beispiel in meinem Lieblingssong 'A Chore For The Lost', wo es nach einem kurzen Einstieg erst leiser bis kurz vor kompletter Ruhe wird, nur um dann so unverblümt loszubrettern das ich mich auch noch heute immer noch erschrecke. Davon abgesehen bietet der Song sowas wie einen nachvollziehbaren Chorus und ein kurzes melodischen Gitarrensolo, was zusammen die einzigen eingängigen Momente dieses Monstrums darstellen. Das ganze ist ein Koloss der erarbeitet und ergründet werden will und mehr Black Metal ist als vieles anderes, wenn man Black Metal als radikale Kunstform begreift die vor den Kopf stoßen und nicht gemocht werden will, eine die das genaue Gegenteil von Kommerz und bekömmlich darstellt. Oder pathetischer: so muss es sich angefühlt haben wenn man wahlweise als Barbar zum ersten Mal im antiken Rom vorm Kolosseum oder in Ägypten vor den Pyramiden gestanden hat. Der ganze thematische Zirkus, philosophischer Satanismus und so, hat mich persönlich nie groß gejuckt, das Album ist auch ohne das ein finsterer wie unverdaulicher Broken. Ein Werk das so nur in Frankreich hätte entstehen können, dieses exzentrische etwas, was sich durch die Kunst dieses Landes zieht ist auch hier allgegenwärtig.
Leider ist trotz der Anonymität zumindest soviel bekannt, das einer der größten Arschlochcharaktere um Black Metal, namentlich Mikko Aspa am Mikrofon wütet, schmälert die Bedeutung dieses Albums für mich kein Stück, ich wollte es aber nicht unerwähnt lassen.
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