100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 3. Mare - Ebony Tower (2018)

 

Es gibt Alben auf der Liste da kann ich ganz genau erklären wieso sie bei mir solch einen Stellenwert haben und dann gibt es Fälle, wo ich mich richtig schwer tue meine Begeisterung verständlich zu machen, dies nun gehört zu letzteren Kategorie. Neben den Szenen aus Polen und Island hat es mir gerade der ''Nidrosian Black Metal'' besonders angetan, ein kleiner Kreis aus Personen in Trondheim ansässig, mit dem Label Terratur Possessions verbunden und in unzählige Bands wie Projekten eingebunden. Mare konnten sich schon spätestens mit ihrer EP ''Spheres Like Death'' an die Spitze der städtischen Szene setzen, es sollten aber noch ganze elf Jahre vergehen bis dieses Debüt und bisher leider einziges Album vorlag.


Wie die ganzen Bands/Projekte der Stadt schafft man es hier auch Tradition in Bezug auf Musik mit zeitgenössischer Atmosphäre, Ernsthaftigkeit und technischen Knowhow zu verbinden. Statt sich besonders angriffslustig zu geben ist die Musik eher finster-triumphierend und von eine sakralen Stimmung durchzogen, was sich vor allem durch den mönschartigen Gesang bemerkbar macht. Währe ich böse könnte ich was von Batushka in gut schwafeln, aber so will ich ja nicht sein. An sich ist es musikalisch erstmal nichts Besonderes, keine wilden Stilkombinationen, keine komplett neuen Ideen oder was anderes was es auf dem ersten Blick von artverwandten unterscheidet, nein dieses Album punktet allein durch seine Qualitäten. Man hört dem Songwritting schlicht und ergreifend die Entstehungszeit an, im guten, wie ein Wein oder Whiskey der erst lange reifen musste um sein ganzes Aroma zu erhalten. Jedes Riff, jeder Tempowechsel, jede Gesangsstelle sitzt exakt dort wo sie sein muss, dazu die kleinen Verzierungen wie gezupfte Momente an der Gitarren, Trommelschläge die an Pauken erinnern sowie atmosphärische Sounds die im Hintergrund stattfinden die detailverliebt eingearbeitet sind. Dazu die Gefühlsebene die jetzt auch nichts Einzigartiges ist im Genre, mich trotzdem in einer Tiefe packt wie das wenige Alben tun. Aber wie gesagt, auf rationaler Ebene kann ich kaum erklären warum es mich so catcht wie es das tut, aber das ist das Gute an Musik, ich muss es auch gar nicht. Und so preise ich weiterhin diesen finsteren Diamant an, zur Perfektion geschliffen aber von natürlicher Schönheit und es lässt sich ein Brodeln unter der vermeintlich makellosen Oberfläche
ausmachen.

Einziger Kritikpunkt ist wohl das ich für manche für ,immer mit diesem Album verknüpft sein werden, habe ich in dem Jahr seinerzeit mein Fanboytum auf das Album schon etwas arg überstrapaziert und jetzt ist es nur Platz drei, das dürfte für manch einen überraschend kommen, der mich schon länger kennt.




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