100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 5. Paysage D'hiver - Das Tor (2013)

 

Ich weiß noch meinen Erstkontakt zu diesem Album ganz genau, hatte ich hier bereits schon mal angedeutet, nun in ausführlich: eines Abends saß ich als Jugendlicher am PC um neue Musik via YouTube zu entdecken und das tat ich mit 08/15 In-Ear-Kopfhörern mit bescheidener Qualität was der Grund für Dilemma sein durfte. Dieses Album kam dran weil es ein damals wie heute geschätzter Redakteur in seiner monatlichen Album-Playlist drinnen hatte und ich machte den ersten Song 'Offenbarung' und war geschockt: Rauschen, nichts als Rauschen hörte ich, irgendwo in ganz weiter Ferne klöppelte monoton was vor sich hin was an Drums erinnert und irgendwas was entfernt an Gesang erinnert war irgendwo auch zu vernehmen. Ich brach also zunächst entnervt ab und fühlte mich im ersten Moment verarscht und konnte nicht glauben das man sowas gut finden konnte. Aber es ließ mich wiederum nicht los und so lud ich mir das Album dennoch aufs Handy und versuchte es immer wieder mal. Und über Umwege, Darkspace und das Paysage D'hiver Album ''Kristall & Isa'' verstand ich das was der Künstler hier zum Ausdruck bringen wollte, ab da begann meine Verehrung für dieses Projekt und die Cd sollte in meine Sammlung wandern.

Keine Band und oder Projekt schafft es für mich den Winter mit all seinen Facetten zu vertonen wie dieses. Es ist gleichermaßen schroff, abweisend, lebensfeindlich wie majestätisch, erhaben und es wohnt in der lofi-Ästhetik auch eine anmutige Schönheit inne. Jedes der minimalistischen Riffs wird solange wiederholt bis es in seiner hypnotischen Pracht erstrahlt. Und so erschafft der Macher innerhalb von vier Kompositionen mit minimalen Mitteln große Monumente die mich jedes Mal aufs neue verzaubern und in diese winterliche Welt reinziehen und trotz oder gerade wegen seines stürmischen Characters auch meditativ und beruhigend wirkt. Als würde man inmitten eines Schneesturmes seines inneren Frieden finden und wenn die Synthies sphärische Momente bringen, hat es was von Polarlichtern die man durch das Schneegtose zu erahnen glaubt. Das es da thematisch um eine innere wie spirituelle Reise eines namenlosen Protagonisten geht, passt da nur zu gut ins Bild. 

Genau wegen diesen Bildern und Emotionen die hier geschaffen werden ist es bei mir auch Tradition geworden sobald es anfängt kalt zu werden und der erste Schnee runterkommt das eben genau dieses Album auf dem Plattenteller wandert.







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