100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 12. The Ruins Of Beverast - Blood Vaults- The Blazing Gospel Of Heinrich Kramer (2013)

 

Wenn es um schwarzen Doom geht kommt man vermutlich an dieses Aachener Projekt nicht vorbei. Zunächst im atmosphärischen Sektor mit massiver Ambient-Schlagseite unterwegs erfolgte der Wandel mit dem dritten Werk ''Foulest Semen Of A Sheltered Elite'' im schwere wie langsame Gefilde. Man kann natürlich debattieren welche Phase nun die bessere gewesen sei (ist mehr Geschmackssache als Qualitätsunterschied) und auch wenn man die doomige Variante bevorzugt ist es noch nicht sicher welches der Alben man bevorzugt.

Warum es bei mir die ''Blood Vaults'' (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Song-Reihe die es vor dem album gab) hat mehrere Gründe, ich könnte es mir leicht machen weil Erstkontakt und so, aber das würde dem nicht gerecht werden. Vielmehr liegt es an der Atmosphäre und dem Konzept, denn wie der Untertitel es bereits sagt, es geht um den Autoren vom Hexenhammer, einem sympathischen Zeitgenossen der anhand bestimmter Kriterien entscheiden wollte welche Frau eine Hexe ist und damit ermorden darf. Und so wird der Autor im Verlaufe des Albums zu dem Ungeheuer was er zu bekämpfen wollte. Musikalisch wird aufs Grundgerüst des bereits erwähnten Vorgängers aufgebaut, tonnenschweres Riffing direkt aus den Katakomben, gelegentliche Ausbrüche, atmosphärische Soundschwaden und eine alles durchdringende Stimmung. Der größte Unterschied ist das es passend zur Thematik viele sakrale Elemente hineingeschafft haben, Chöre und Kirchenmusik geben dem was subtil böses und erzeugen gerne Unbehagen. Dazu sind die Riffs nochmal prägnanter prägnanter als zuvor, in beispielsweise  'Spires, The Wailing City' ist im Projekt-Kosmos gesehen sogar eingängig. Passend zum ''hässlichen'' Thema ist der Sound das genaue Gegenteil von sauber, die Gitarren kratzen wie Metal auf einem Grabstein und alles ist eher gruftig aufgenommen, Fehler wurden nicht korrigiert sondern bewusst beibehalten und auch mal in den Vordergrund gerückt. Und so ergibt sich in Summe aus dem hinterliegenden Konzept, dem Sound und der Musik las solches ein zäher wie pechschwarzer Sog, der einen in die finstersten Ecken des Katholismus führt. Zum Ende hin wandelt sich das ein Stück weit und wird entrückter, passend zum Protagonisten der mehr und mehr dem Wahn verfällt. In Sachen Black Metal aus Deutschland mein zweitliebstes Album und immer noch eine Bank in qualitativer Hinsicht.




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