100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 13. Sortilegia - Arcane Death Ritual (2014)
Auch wenn ich im Laufe der Zeit anstrengende, technisch komplexe wie avantgardistische Musik zu schätzen und lieben gelernt habe, manchmal muss es das genaue Gegenteil sein, minimalistisch, reduziert sowie monoton bin zum Anschlag. das Debüt des kanadischen Duos bietet genau das: die Essenz des Genres, ohne Gimmicks oder dergleichen, komplett aufs wesentliche reduziert. Abwechslung, spannendes Songwritting sind Fehlanzeige, Monotonie ist das Element was komplett ausgereizt wird und mehr als zwei Geschwindigkeiten kann der Drummer vermutlich auch nicht spielen. Dazu ein Klang der direkt aus den ranzigen Katakomben stammen könnte, roh, lofi bis zum Anschlag und maximal unproduziert, lange bevor Raw ein Hype im genre wurde.
Nein das Album möchte nicht gefallen, vielmehr lebt es von seiner gelebten Leidenschaft der Musiker, die sich hier bei der Aufnahme komplett in einen Rauschzustand gespielt haben. Jedes Riff wird solange wiederholt bis es was hypnotisches bekommt und in einen fiebertraumähnlichen Trancezustand versetzt. Dazu das wahnsinnige Geschrei, was wie durch einen Schleier von weit weg herüberweht. Doch bei aller Hässlichkeit und Schroffen verbirgt sich subtil hinter all der Abweisung auch was wie Schönheit, subtil versteckt und zaghaft hervorschauend. Denn in der Atmosphäre kann man sich komplett auflösen und fallen lassen, denn dieser ganze Wahn Rauschzustand kippt ins meditative, klingt komisch, ist aber was ich tatsächlich etwas was hinter all der vermeintlich undurchdringlichen Finsternis wahrnehme. Und irgendwo hat das ganze Album auch was intimes: zwei Menschen die sich in ihrem Proberaum an ihren Instrumenten ihren Emotionen hingeben, einfach vor sich hinspielen und sich in ihre ganz eigene Welt beamen. Es wirkt an keiner Stelle als wäre es für Außenstehende aufgenommen oder das es überhaupt aufgenommen werden sollte, etwas was man nur für dem Moment macht um es genau in dem zu spüren und glücklicherweise hat dann doch wer die Aufnahmetaste gedrückt, also zumindest wirkt es so für mich.
Leider konnte ich das Duo nicht live bestaunen, denn da muss die erzeugte Stimmung nochmals drastischer sein und der großzügigen eingesetzten Menge von Weihrauch kommt man wahrscheinlich dann wirklich in andere Sphären an. Am Ende bleibt nur zu sagen das wir es hier mit einem der intensivsten Werke innerhalb eines Genres wo es genau darauf ankommt und was durch den Fakt so ungeschönt und spontan zu sein es zu einem sehr ''ehrlichen'' Album macht.
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