100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 18. Abigor – Leytmotif Luzifer (2014)
Eine der konstantesten Black Metal-Institutionen kommt aus Österreich und bringt seit Anfang der 90er hochwertigen und eigenwilligen Kram raus. Zuerst noch in symphonischen Gefilden unterwegs, nach der Reunion 2005 ging man in avatgardistischere Gefilde und baute mehr Wahn und Vertracktes ein.Andere wurden die Anfangszeiten bevorzugen und auch wenn ich die mag, für mich sind sie mit ihrem sperrigeren Material für mich auf dem Höhepunkt ihres Schaffen. Ich schwanke dabei zwischen der hier und der ''Fractal Prossession'', die qualitativ auf Augenhöhe agieren. Auf hier besprochenem Album gibt es sieben Kompositionen die mehr im Aufbau mit klassischer Musik als Rock oder Metal zu tun haben, die ineinander greifen und die sich winden wie ein Labyrinth wo man nie weiß was als nächstes kommt und von einem gewissen barocken Bombast flankiert werden. Riffs oder Melodien sucht man weitestgehend vergebens, stattdessen baut man immer mehr Gitarrenschichten zu einer Kathedrale auf in der man sich verliert und man anhand der vielen Reize überfordert wird. Aber es ist kein konzeptloser Lärm, alles greift ineinander und ergibt einen tieferen Sinn. So gesehen führen Abigor den Grundgedanken des Genres, nämlich extreme, abweisende Kunst zu sein, die nicht stillsteht und fortschreitet sowie den Hörer fordert und vor den Kopf stößt fort und schafft es so einerseits an altes anzuknüpfen, anderseits dies ins moderne zu führen und sich weiter zu wandeln. Deswegen bin ich stets auf ein neues Werk gespannt, man weiß nie was man bekommt außer ein typisches Abigor-Album.
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