100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 77. Agrimonia - Rites Of Separation (2013)
Weiter geht es mit einem Grenzgänger, aber da hier Deafheaven schon statt gefunden haben passt das. Eine Band aus Göteborg die nicht den üblichen lokalen Stil bedient sondern in langen hochemotionalen Stücken (Neo-)Crust mit Black/Death/Sludge-Metal Versatzstücken vermischt und dabei stellenweise gar episch wird. Und reingehört hab ich dank 9,5 Punkten die damals im RH vergeben wurden und ich stets auf der Suche nach neuen schwarzmetallischen Klängen war.
Alleine die beiden Longtracks zu Beginn 'Talion' und 'Hunted' bringen es erstens fast auf eine halbe Stunde Spielzeit und bieten alles was die gesamte Platte auszeichnet: abwechslungsreiche Riffgeschwader, die perfekte Balance aus variablen Songwriting und Geradlinigkeit, mächtiges Midtempo, Ruhepausen voller Melancholie und Nachdenklichkeit, eine Sängerin die sich angepisst die Selle aus Leib keift und einen gleichermaßen transparenten wie druckvollen Sound, der Bass planiert sag ich nur. Und Melodien lassen sich darin auch ausfindig machen, aber keine dudeligen wie man das bei der Herkunft vermuten könnte. Und so gibt es hier fünf übergroße Stucke voller Wucht, Gefühl wie Dramatik, die voll auf Bauch und Herz zielen, dabei den Kopf nicht vernachlässigen.
Die bisher letzte Scheibe dagegen, die ein Online-Bekannter sehr gefeiert hat und weswegen ich mich dann ausführlicher mit beschäftigt gefällt mir bei aller Klasse deutlich weniger, was an den kompakteren Stücken, dem fehlen der Melancholie und Epik und dem recht eindimensionalen Tempo liegt. Diese hier dagegen kommt mir pers. deutlich zu schlecht weg und ist mein Favorit der bisherigen 4 Alben.
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