100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 63. Misþyrming – Söngvar Elds Og Oreiðu (2015)
Aber nun zur heutigen Platte, auch wenn sie sich vieles mit anderen Vertreten teilt (die hohe Musikalität, sinistre Riffing garniert mit den für Island typischen Dissonanzen wie die bösartige und fanatische Gesangperformance) so hat es genug um sich von anderen abzugrenzen. So ist man weniger monolistisch unterwegs wie beispielsweise das Debüt von den leider verblichenen Svartidaudi und setzt mehr Aggression und Direktheit. Die Songs wirken spontaner, was zu den rasenden Gewaltausbrüchen aber besser passt als eine perfekt durchdachte Herangehensweise. Das Ganze ist ein hochgradig energischer wie intensiver Trip, voller Wut und Besessenheit, halt das Ergebnis wenn man auf einem Flecken der Erde wohnt wo es einerseits das halbe Jahr dunkel ist und anderseits ständig Vulkane ausbrechen. Und ein Vulkanausbruch bei tiefster, mondloser Nacht ist das Synonym für dieses Album. Es sind aber nicht nur die lauten Stellen, die diese bedrohliche Atmosphäre aufbauen, nein auch die leiseren schaffen es eineunheilvolle und merkwürdig wie falsche Stimmung zu kreieren. Dazu die ganzen Details die hier inmitten des Wahnsinns und Getose versteckt sind, beim ersten mal hören könnte man die inmitten des Chaos gerne übersehen.
Und leider sind Misþyrming für mich leider ein One-Hit-Wunder bzw. Album, denn die zweite hat mich nach anfänglicher Begeisterung schnell kalt gelassen mit ihrer vergleichsweise strukturierten wie rockigen Weise, die aktuelle ist zwar besser, kommt jedoch auch bei Weitem nicht an die das Debüt ran, was auch nicht schlimm ist, denn die ist dafür ja umso besser.
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