100 Schwarze Perlen - Meine liebsten Black Metal Scheiben: 61. Ieschure - The Shadow (2017)

 

Heute was für die 90er Fraktion. Ieschure, ein Einfrauprojekt aus der Ukraine, geht mit der Musik direkt in die Anfangszeit der zweiten Welle und verknüpft frühe Ulver mit dem Projekt des Wahlfranzosen. 33 Minuten reichen vollkommen aus um in norwegische verschneite Wälder bei Nacht zu entführen, es ist kalt, der Wind pfeift und über einem leuchtet dann und wann ein Polarlicht auf. Dabei schafft sie es alles der damaligen Zeit zu übernehmen, den bewussten gewählten dünnen Sound, das minimalistische Riffing, die Naivität und eine düstere Form von Romantik.


Wo der Opener noch mit sphärischen Synthies arbeitet und ein wundervoller atmosphärischer Einstieg ist geht es danach deutlich grimmiger und harscher zu und es werden stürmische Treibjagden ausgepackt, die ganz in Tradition dieser frühen Phase des Genres sind. Highlight des Albums ist aber der hier und da eingesetzte Klargesang, der zerbrechlich über der lebensfeindlichen Ödnis schwebt und Anmut wie Schönheit an diesen kargen und tristen Ort bringt. Es gibt wahrlich nicht viele Bands und Projekte die diesen Vibe, den Klang und das Ganze von damals so verinnerlicht haben, dabei aber auch nicht wie ein billiges Plagiat zu wirken. Ich würde sogar drauf verwetten das wenn man das jemand Unbedarftem vorspielen würde, er das Veröffentlichungsjahr bei 92-94 ansetzten würde. 




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